REFERENZBERICHT
BAUUNTERNEHMEN
KLEBL WIRD DIGITAL
Das mittelständische Bauunternehmen Klebl verwaltet Material im zentralen Baulager mit mobilen Datenerfassungsgeräten und der mobilen Lösung IsConstruct von Integer Solutions, die auch zum Durchführen der Inventuren dient.
Wunsch nach schneller und effizienter Lösung
Lückenhafte Ausleuchtung, steigendes Grundwasser, durch Stahl abgelenkte Funkwellen oder Interferenzen mit eigenen und fremden Netzwerken: Ein unzuverlässiger WLAN-Empfang kann viele Ursachen haben. Vor diesem Hintergrund wollte sich das Bauunternehmen Klebl für die mobile Datenerfassung im Lager nicht von Funknetzen abhängig machen. Bereits im Sommer 2013 suchte man hier nach einer Lösung für das einfache Verwalten der Materialbewegungen im zentralen Baulager mit mobilen Erfassungsgeräten. „Wir wollten eine schnelle und effiziente Lösung, die sowohl online, als auch offline funktioniert“, betont Robert Pürzer, der bei Klebl als interner Projektleiter für kaufmännische Software fungiert. Zudem sollte sich die gesuchte Software nahtlos in die vorhandene IT-Infrastruktur einfügen und über eine Schnittstelle zum ERP-System verfügen.
Gegenseitiges Vertrauen
Neben dem großen Zentrallager in Neumarkt sollte das System in sieben Außenlagern eingesetzt werden. Hierbei sollten die Daten für über 30.000 Artikeln und ihren Bewegungen verarbeitet werden. Konkret ging es um das zuverlässige Übertragen der Materialbewegungen an das übergeordnete Warenwirtschaftssystem der Nevaris Bausoftware GmbH. Bis zum damaligen Zeitpunkt wurden die Materialbewegungen bei Klebl mit Hilfe von Papierlisten erfasst, was dementsprechend aufwändig und fehleranfällig war. „Das genaue Feststellen von Lagerbeständen war nicht immer zweifelsfrei möglich“, erinnert sich Robert Pürzer.
Fündig wurde Klebl bei der Integer Solutions GmbH. Das im hessischen Wölfersheim beheimatete IT-Logistik-Systemhaus hat mit „isConstruct“ eine mobile Lösung entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse der Baubranche zugeschnitten ist. Die Software lässt sich an jedes via Datenbank verwaltetes ERP-System anschließen, was auch bei Klebl reibungslos funktionierte. Die Einführung der Software konnte in nur drei Monaten und damit pünktlich zum vereinbarten Termin abgeschlossen werden. „Die Zusammenarbeit mit Integer war von Anfang an sehr gut und von großem gegenseitigen Vertrauen geprägt“, bekräftigt der zuständige Projektleiter Robert Pürzer.
Vielseitiger Einsatz
isConstruct ist eine M2M-Software-Lösung für die Baubranche in Verbindung mit mobilen HandHeld Computern, wobei häufig die robusten Modelle CT50, CK75, CK3x oder CK71 von Honeywell zum Einsatz kommen. Bei Klebl unterstützen insgesamt 15 mobile Barcodeterminals (mit installierter isConstruct Software) die Mitarbeiter bei Materialzugängen und -abgängen, bei dem Erstellen von Werkstattberichten, beim Kommissionieren und bei der Inventur. Dabei werden Barcodes eingelesen und nötige Eingaben über die alphanumerische Tastatur des Handheldcomputers ergänzt.
Ein großer Teil der Scans betrifft Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile, die im Zuge von Reparaturen aus dem Lager entnommen oder eingelagert werden. Am Standort Neumarkt betreibt Klebl nämlich eine eigene Werkstatt, in der die Baumaschinen gewartet und repariert werden. Die Mechaniker werden beim Zusammentragen der Teile für den jeweiligen Werkstattauftrag unterstützt, indem Stückzahl, Teilenummer und Lagerort auf dem Display des Handhelds erscheinen. Bei der Entnahme muss dann nur noch der am Regalfach angebrachte Barcode gescannt werden.
Online on Demand
Über die integrierte Softwareschnittstelle in isConstruct werden die erfassten Daten dann an das ERP-System übermittelt und mit den Stammdaten synchronisiert. Aufgrund der Online-on-Demand-Funktion kann dieser Vorgang zu einem beliebig wählbaren Zeitpunkt gestartet werden. Bei Klebl erfolgt der Transfer in der Regel über Nacht, wenn die Geräte in ihrer jeweiligen Basis-Station geladen werden.
„Für dringende Updates oder Kommissionieraufträge ist eine Synchronisation der einzelnen Geräte aber auch jederzeit zwischenzeitlich möglich“, berichtet André Grund, der das Projekt seitens Integer von Anfang an verantwortet. Diese enge Zusammenarbeit mit dem Kunden ist Teil der Integer-Philosophie, nach der sämtliche Kundenkontakte immer über den persönlich bekannten Projektmanager laufen.
Sicheres Bestandsmanagement
Ein weiterer Einsatzbereich von isConstruct ist das wegeoptimierte Kommissionieren der durchschnittlich 35 Sendungen, die aus dem Zentrallager direkt an Baustellen oder eines der Außenlager geschickt werden. Zu den typischen Artikeln zählen Spanngurte, Schrauben, Helme und andere Materialien, die auf den unterschiedlichsten Baustellen benötigt werden. Auch hier werden Gewicht, Stückzahl, Teilenummer und Lagerort auf das Display des mobilen Handheld Computer geschickt und jede Entnahme per Scan quittiert.
Im Wareneingang laufen die Prozesse ähnlich wie bei der Entnahme: Hier muss der Mitarbeiter im ersten Schritt den Lieferschein scannen, der daraufhin mit den im ERP-System hinterlegten Bestelldaten verglichen wird. Abweichungen fallen auf diese Weise unverzüglich auf und sorgen für ein sicheres Bestandsmanagement. Ein weiterer Vorteil ist an dieser Stelle der Zeitgewinn, denn bei der Einlagerung werden dem Mitarbeiter auf dem Display des mobilen Erfassungsgerätes die im ERP-System hinterlegten Lagerplätze angezeigt.
Viele Erweiterungen
Schließlich unterstützt isConstruct bei Klebl auch noch die jährliche Stichtags-Inventur, die damit durchgehend digitalisiert werden konnte. Dabei werden die im ERP-System erzeugten Zähllisten an die Handhelds übertragen und von den Mitarbeitern Position für Position abgearbeitet. Die Zählmengen werden anschließend wieder an das Warenwirtschaftssystem Nevaris übertragen und dort verbucht.
Die Software isConstruct ist generell so aufgebaut, dass Sie individuell an die jeweiligen Prozesse bei Klebl angepasst werden kann. „Von den Mitarbeitern kommen immer wieder neue Ideen und Verbesserungsvorschläge“, so Projektleiter André Grund. Dank des modularen Aufbaus ist die mobile Lösung isConstruct extrem flexibel. Bestehende Prozesse können jederzeit ergänzt und neue Module, wie beispielsweise die Verwaltung und Standortbestimmung von Baumaschinen und Geräten, könnten bei Bedarf integriert werden.
Höchste Investitionssicherheit
Gleiches gilt für den Wechsel von Windows auf Android als Betriebssystem der Handheld-Computer. Diese Option steht Klebl jederzeit offen, denn isConstruct läuft auch unter Android, was für zukünftige Hardware-Entscheidungen von Klebl wichtig werden könnte. Flexible Geräte wie das neue Honeywell CK75 erlauben zum Beispiel den Wechsel zwischen Windows Mobile und Android, was zu maximaler Investitionssicherheit führt.
Fazit: isConstruct ist für die Unternehmensgruppe Klebl eine sehr leistungsfähige und leicht integrierbare Ergänzung zum bestehenden ERP-System, die noch viele weitere Möglichkeiten der Digitalisierung und damit Prozessoptimierung bietet. Für André Grund und Robert Pürzer ist das Projekt somit noch lange nicht am Ende.
Hintergrund: Unternehmensgruppe Klebl
Die Unternehmensgruppe Klebl mit Sitz in Neumarkt (Oberpfalz) konzentriert sich auf die Kerngeschäftsfelder Bau, konstruktive Fertigteile und Handel und zählt zu den 20 größten Bauunternehmen in Deutschland. Als anerkannter Dienstleister für mittlere und große Bauprojekte gilt Klebl als Spezialist für Bauen mit Beton und schlüsselfertiges Bauen im Wirtschaftsbau.
Mit Produktionsstandorten in Neumarkt, Gröbzig, Penning, Frankenförde, Gönnern und Rinteln verfügt Klebl über ein bundesweites Netz von Fertigteilwerken. Zudem betreibt Klebl seit 1985 auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern ein Bauzentrum. Im selben Jahr wurde mit OBI ein Franchisevertrag für einen Bau-, Heimwerker- und Gartenmarkt geschlossen. Die im Jahr 1890 gegründete Firma befindet sich im Familienbesitz und seit 2012 ist mit Kristin und Johannes Klebl bereits die fünfte Generation im Unternehmen aktiv. Rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten 2016 einen Umsatz von rund 460 Mio. EUR. Weitere Infos unter www.klebl.de.