So revolutioniert E-Commerce die Logistik
Wachstum managen: So hält auch Ihre Logistik mit der heutigen Zeit Schritt
Onlinehändler müssen aufgrund der jährlich steigenden Wachstumsrate besonders ihre Logistik im Griff haben. Eine optimale Vorbereitung und zielgerichtete Planung ist dabei die Grundvoraussetzung für eine effizient funktionierende Logistik. Eine effiziente Logistik macht aus, dass man im Prinzip über diese nicht „spricht“, so eine unausgesprochene Wahrheit in der Branche. Wichtig dafür ist, dass alle wichtigen Bausteine vorhanden sind und diese einen logischen Sinnzusammenhang ergeben. Dies stärkt die Unternehmensorganisation bei der alle beteiligten Abteilungen dauerhaft im Austausch stehen. Gerade dieser Aspekt ist in der heutigen Zeit noch ausbaufähig. Oftmals ist die Logistikabteilung das letzte Glied der Prozesskette und bekommt die wichtigen Informationen oftmals zu spät oder gar nicht. Dahinter steckt aber kein böser Gedanke seitens der anderen Abteilungen. Vielmehr sind sie sich nicht bewusst, wie ihre eigenen Aktionen gewohnte Prozesse in der Logistik zum Teil erheblich verändern.
Gerade der Online-Handel (E-Commerce) ist ein heftig umkämpfter Markt, bei diesem eine richtige Logistik den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringt. Der E-Commerce Markt in Deutschland wächst jährlich stark an. Grund dafür ist das wachsende Online Kaufverhalten vieler Konsumenten. Im Zuge dessen ist auch die Geschwindigkeit im alltäglichen Geschäft rasant angestiegen. Sie kennen das doch sicherlich auch: Wenn Sie etwas bestellen, möchten Sie es entweder noch heute oder spätestens morgen geliefert bekommen. Etabliert wurde dies von den vielen großen Online-Kaufhäusern. Kommt das bestellte Paket mal nicht rechtzeitig an, kann der Endkunde seinen Ärger in den sozialen Medien oder Bewertungsportalen kundtun. Unternehmen sind dadurch dauerhaft dem Druck eines Imageschadens ausgesetzt. Die Aufgaben der Logistik haben sich im Laufe der Zeit ebenfalls deutlich vervielfältigt. Anfangs handelte es sich um eine reine B2B-Logistik, heute allerdings zunehmend B2C. Dies stellt auch die Logistik vor einer gewaltigen Aufgabe, die bewältigt werden muss. Workflows verändern sich und das Servicelevel steigt. Ohne eine entsprechend gute IT, ist die Logistik völlig verloren. Bei der klassischen B2B Logistik benötigte man nur eine einzige Schnittstelle, nämlich die zum ERP-System des Kunden. Dies gehört heute fast vollkommen der Vergangenheit an. Die Logistik hat heutzutage eine Vielzahl an Überschneidungen zu beispielsweise mehreren Partnern, Kundenportalen, digitalen Marktplätzen und Zahlungsdienstleister zu bewerkstelligen. Es braucht umfangreiche IT-Systeme, die eine schnelle und flexible Anbindung gewährleisten und alle relevanten Daten zeitnah zusammenführen können.
Durch das Zusammenwachsen von B2B und B2C benötigt der interne Warenfluss unterschiedliche Pick-Strukturen und Verpackungswege. Diese können sowohl größere Aufträge abwickeln, aber auch den kleinteiligen Bereich abdecken. Immer öfter spielen auch Zusatzdienstleistungen eine wachsende Rolle wie z.B. das erhöhte Retourenaufkommen. Nur wer Warenrücksendungen effizient bearbeiten kann, der kann sich am Markt auch dauerhaft behaupten.
„30 Prozent auf alles“ – blutdrucksteigernde Worte für jeden Logistiker
Aktionen wie beispielsweise „kostenfreier Versand“ oder „30 Prozent auf alles“ bedeutet für die Logistik zum einen, dass sie nicht nur mehr Bestellungen abwickeln muss, sondern dass sich auch die Struktur der Warenkörbe verändert. Beispielsweise bei versandkostenfreier Lieferung reduziert sich der Warenkorb auf weniger Stücke pro Bestellung. Setzen Sie hier auf alte Strukturdaten, werden Sie schnell zu viele Mitarbeiter im Lager haben. Kommt es zur Aktion „30 Prozent auf alles“, so muss in der Regel in allen Sortimentsbereichen mehr entnommen werden. Ist die Lagerlogistik vorab nicht richtig vorbereitet, so ist ein Kollaps innerhalb dessen so gut wie sicher. Ist die Rabattaktion nur auf ein bestimmtes Sortiment bezogen, ist der Logistikaufwand deutlich geringer.
Wichtig ist auch der Einkauf und die Sortimentssteuerung des Online Händlers, denn auch dies hat weitreichende Auswirkungen. Der Trend im Online-Handel zeigt, dass das eigene Stammsortiment um artverwandte, interessante Sortimente erweitert werden sollte. So müssen Händler, die ausschließlich nur Elektroartikel verkauft haben, plötzlich auch Haushaltswaren in ihrem Wareneingang und in der Auftragsabwicklung mit einbinden. Elektroartikel werden von den Herstellern meist versandfertig angeliefert, die Haushaltswaren stattdessen müssen erst einmal einzeln verpackt werden, da diese Produkte beim Kunden oftmals beschädigt ankommen. Der Retourenaufwand steigt dadurch enorm.
Die Komplexität innerhalb der Intralogistik steigt
Ist die Organisation erstmal optimiert, muss die Intralogistik entsprechend angepasst werden. Die Zeiten, dass ausschließlich Einzelpakete über einen Paketdienst versandt wurden, sind gerade für die großen E-Commerce Händler passé. Viele Händler arbeiten heutzutage oftmals mit mehreren Transportdienstleistern zusammen, die beispielsweise eine Zustellung am gleichen Tag ermöglichen oder auch Speditionen in ihre Versandprozesse integrieren können. Auch werden viele Pakete international versandt oder müssen aufgrund von Multichannel-Services ihre Filialen mit Onlinebestellungen beliefern. All diese Komplexität hat zur Folge, dass Aufträge nach ihrem Empfänger und der Versandart unterschieden werden müssen. Dementsprechend muss sich auch die Struktur im Warenausgang und die neuen Aufgaben und Herausforderungen anpassen. Wichtig hierbei ist, dass im Vorfeld eine gute Organisation und Planung geleistet wurde.
Die Einführung neuer Sortimente
Kommt es zur Einführung neuer Sortimente, muss sich im Vorfeld der Einkauf und die Logistik gemeinsam eine entsprechende Organisation überlegen. Im Nachgang müssen sich beide Abteilungen auf die wichtigsten Kennzahlen bei der Bestandssteuerung fokussieren und sich darüberhinaus in regelmäßigen Abständen austauschen. Dabei ist ein wichtiges Thema, dass Steuern von „Lagerhütern und Lagerrennern“. Ist das Lager erstmal mit Sortimenten bis unter das Dach gefüllt, die sich nicht gut verkaufen, kann dies für die Lagerhaltung kostenintensive Folgen haben. Des Weiteren muss mehr in den Wareneingang und den Lagerausbau investiert werden. Durch größere Flächen und längere Wege, steigen die Picking-Zeiten expondentiell. Dauerhaft sollten Artikel mit einer hohen Retourenquote im BLick behalten bzw. entsprechend aussortiert werden.
Was macht eine gute Logistik in der heutigen Zeit aus? – Eine Zusammenfassung
Planbarkeit, Transparenz der Prozesse, Effizienz der Prozesse und daraus resultierend die Zuverlässigkeit, sind die Eckfeiler einer jeden guten Logistik. Die Logistik-Kapazitäten sollten aufgrund belegbarer vergangener Daten immer sechs bis 12 Monate im Voraus geplant werden. Die Umsetzung neuer Lager und die Lieferung der benötigten Infrastruktur benötigt auch in der heutigen schnelllebigen Welt- vor allem Zeit, und dies über mehrere Monate vorweg. Händler, die im E-Commerce tätig sind und dies berücksichtigen, profitieren gleich von zwei Effekten. Zum einen steigt die Kundenzufriedenheit und zum anderen sinken die Kosten. Ist dies der Fall, wird über die Logistik auch nicht mehr „gesprochen“.